Geschichte der Blecheier


Erste bekannte Blecheier wurden ungefähr 1880 in Ostdeutschland und England angefertigt. Zar Alexander III in Petersburg war im Besitze einiger Originale.
Ab 1895 wurden Automaten mit Eierlegenden Hennen hergestellt. Diese wurden bei Lebensmittelläden, Kiosken und Bahnhöfen zur Ankurbelungen des Geschäftes aufgestellt. Nach Einwurf von 10 Pfennigen und drehen an der Kurbel legte die Henne unter Gegacker ein Blechei mit Süssigkeiten oder einer Überraschung für Kinder.
Die ersten Eierlegenden Hennen waren aus reinem Gusseisen und wogen bis zu 40kg. Eine andere Form waren Häuschen mit Gockel, Henne und Kücken. Mit Hilfe eines eingebauten Blasbalges krähte der Hahn und die Henne legte mit Federgeflatter ihr Ei.

Erstellungsjahr 1920 aus Blech

Seit 1923 entstanden in der Blechdosenfabrik Siegerist Blecheier. Erste Exemplare wurden aus sprödem und schwer biegsamem Blech produziert, was sie „rumpflig" aussehen liess. Durch dauerndes Weitertüfteln an der speziellen Maschine lösten sich die Probleme. Seit den 50er Jahren wurden die scharfen Ränder gerollt und verletzten so keine Kinderhände mehr.
Dann begann ein richtiger Run auf die Blecheier. Bis zu 7 Personen entwarfen bei Siegerist neue Motive. Ab 1960 wurde der Markt nach USA, England, Frankreich und Italien erweitert. Die Kunden brachten ihre Vorlagen oft selbst mit. Es entstanden neue Motive wie Tiere, Fabelwesen oder Weihnachtsmotive, denn in diesen Ländern wurde das Blechei nicht nur speziell zu Ostern ver- und gekauft.
Die Produktion der Blecheier bei der Firma Siegerist wurde im Jahr 2000 eingestellt. Die Maschine ins Laufental der Firma Brown Vogel verkauft. Da der Handel nicht bereit war einen kostendeckenden Preis zu bezahlen wurden bereits früher veröffentliche Motive wieder hergestellt. Die Maschine kam in die Jahre und eine Reparatur zu teuer.
2006 wurde in China ein neuer Produktionsstandort gefunden. Die Eier werden auf einer neuen Maschine mit einer anderen Technik hergestellt. Nach der Produktion kommen die Eier in die Schweiz zurück und werden hier, bevor sie in den Verkauf gelangen, von Behinderten mit Zuckereili gefüllt.
Nach anfänglichen Schwierigkeiten mit sich selbstöffnenden Schalen ist die Qualität jetzt wieder gut. 2010 wurden 9 neue Motive hergestellt. Schön wäre es, wenn die Nachfrage nach Blecheier wieder steigen würde, so wäre das Weiterbestehen gesichert. Blecheier können auch sehr gut für Werbezwecke eingesetzt werden und sind nicht teuer.